AMBROSIA OFFICIALLY AMAZING
room 009/Düsseldorf, 2014
Dr. Oetker Götterspeise Waldmeister, Gelantine, Guinnes World Records Zertifikat, Plexi DC, MDF
Fotos: Miriam Schwedt, Wendelin Bottländer
Das Konzept von AMBROSIA OFFICIALLY AMAZING war den größten Wackelpudding der Welt zu gießen und einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde zu erzielen um damit meinen Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf zu erhalten. Die Skulptur und das Zertifikat wurden zum alljährlichen Rundgang der Akademie präsentiert. „Mit AMBROSIA OFFICIALLY AMAZING trägt Elisabeth Windisch das manische Größer, Schneller, Weiter in die Kunst. Ihre grüne glibberige Götterspeise in XXL-Format ist als ironischer Debattenbeitrag zu verstehen in Hinblick auf eine Gesellschaft, in der Menschen in erster Linie als Absatzmärkte zählen, der Kunstbetrieb der Unterhaltung dient und sich wie alles der Gigantomanie unterordnet.“ (Saskia Zeller perisphere.de)
Elisabeth Windisch bewegt sich in den Spielarten der Konzeptkunst. Am Anfang steht eine Idee, eine Fragestellung, aus der das künstlerische Konzept extrahiert wird. Die Ausführung des Kunstwerkes entsteht dabei nicht zwangsläufig durch die Künstlerin selbst - Zeit, Zufall, chemische Prozesse helfen der Kunst auf die Sprünge. Ebenso kann das Kunstwerk als solches dem Verfall wieder preisgegeben werden. Was bleibt ist die Dokumentation in Form von Aufzeichnungen, Texten Bildmaterial oder materiellen Resten.
Das Objekt AMBROSIA OFFICIALLY AMAZING ist in der Tat ein überdimensionaler Wackelpudding im Volksmund auch Götterspeise genannt. Der Koloss bringt 512 Kg auf die Waage und ist als solcher hoch offiziell im Guinness Buch der Rekorde als Largest Gummy Candy eingetragen. Elisabeth Windisch spielt mit AMBROSIA OFFICIALLY AMAZING auf dreierlei an: Den Wahn der Rekorde, der neben wirtschaftlichen Dynamiken auch das Kunstsystem erfasst hat und sich in den Rekordergebnissen der Kunstauktionen niederschlagt. Zum anderen pointiert sie mit dem Titel die Konventionen im Umgang mit Kunst, die als Religionsersatz in den Musetempeln kulthafte Verehrung findet. Nicht zuletzt spielt sie mit diesem Objekt auf die Minimal Art an, die sie im Kontext der Rekorde humorvoll vorführt. (Dr. Stefanie Lucci)